Heinrich (1267-1322) Herzog von Braunschweig - Grubenhagen

Schnitzarbeit im gotischen Chorgestühl der Einbecker Münsterkirche St. Alexandri ©,  Einbeck um 1288.

Herzog Heinrich, genannt der Wunderliche (Mirabilis), ist der erster Herzog des neu gegründeten "Fürstentums Grubenhagen" von 1291. Der Name des Fürstentums Grubenhagen entstand aber erst um 1617. Herzog Heinrich von Grubenhagen ist hier im gotischen Chorgestühl der Einbecker Münsterkirche St. Alexandri abgebildet. Er selbst soll dazu den Auftrag um 1288 erteilt haben. Im Jahre 1179 stirbt Herzog Albrecht I. (1236-1279). Seine Söhne einigen sich nach einem Erbstreit im Jahre 1290 das Braunschweiger Erbe zu teilen. Herzog Heinrich der Wunderliche erhält dabei 1291 das neu gebildete "Fürstentum Grubenhagen" mit den Städten und Burgen Einbeck, Osterode, Herzberg und Duderstadt. Er ist somit der Begründer der "Grubenhagener Welfenlinie". Alle Familienmitglieder der "Grubenhagener Welfenlinie" durften sich wegen der Erbstreitigkeiten nur "Herzöge zu Braunschweig" nennen. Der Namensbestandteil "Lüneburg" wurde dieser Linie erst im 16. Jahrhundert zugesprochen. Heinrichs jüngerer Bruder, Albrecht der Feiste (gestorben 1318), führte die Linie Braunschweig – Wolfenbüttel fort. Über das Leben von Herzog Heinrich als Herrscher im "Fürstentum Grubenhagen" gibt es viele widersprüchliche Quellen. Seine wenig erfolgreichen Fehden brachten ihn in ständige Geldnot. Trotzdem war er ein Stifter der Klöster Einbeck, Pöhlde, Katlenburg und Osterode, was ihm wahrscheinlich den Beinamen der "Wunderliche" einbrachte. Heinrich von Grubenhagen war im Heiligen Römischen Reich bekannt. Ihm wurde vom Reich das sächsische Pfalzgrafenamt übertragen. Nach dem Tod des Kaisers Rudolf aus dem Hause Habsburg 1290, wurde Herzog Heinrich von einigen Reichsfürsten als möglicher Nachfolger gehandelt.

 

   

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Lit. vgl.: Paul Zimmermann: Das Haus Braunschweig-Grubenhagen ein genealogisch-biographischer Versuch, Wolfenbüttel 1911