Karl I. (1713-1780) Herzog zu Braunschweig - Wolfenbüttel - Bevern

Herzog Karl I.

Ölgemälde von J. C. Eichler  1739, Braunschweigisches Landesmuseum ©

 

 

 

Karl I. (1713-1780) ist hier im Feldlager des Prinzen Eugen von Savoyen dargestellt. Der Herzog kämpfte als junger Offizier erfolgreich auf der Seite des Prinzen Eugen gegen die Türken. Karl I. musste überraschend früh 1735 die Regierung im Fürstentum Braunschweig - Wolfenbüttel antreten. Sein Vater Herzog Ferdinand Albrecht II. war der erste regierende Herzog in Wolfenbüttel aus der Linie Bevern, er starb bereits nach sechsmonatiger Regierung. Durch die Freundschaft seines Vaters mit dem Soldatenkönig Friedrich Wilhelm I. von Preußen, war Karl I. bereits 1733 mit der preußischen Prinzessin Philippine Charlotte (1716-1801) verheiratet worden. Sie war eine Schwester Friedrichs des Großen. Durch die gleichzeitige Heirat der Schwester Karls, Prinzessin Elisabeth Christine (1715-1797) von Braunschweig, mit dem zukünftigen preußischen König Friedrich II. (der Große), wurde die freundschaftliche Verbindung beider Dynastien unterstrichen. Ganz im Gegensatz zu König Friedrich II. von Preußen war die Ehe Karls I. mit Philippine Charlotte überaus glücklich. Aus seiner Ehe entsprossen 13 Kinder, von denen neun das Jugendalter überlebten. Unter der Führung des Theologen Jerusalem gründete Herzog Karl 1745 das Collegium Carolinum in Braunschweig. Dieser in Deutschland zum Vorbild gewordene Schultyp wurde ein Bindeglied zwischen der alten Lateinschule und der Universität. Die Schüler erhielten eine moderne Ausbildung im Sinne der Aufklärung. Der absolut regierende Herzog Karl I. musste die Regierungsgeschäfte und seine üppige Hofhaltung schon zu Beginn seiner Herrschaft an die katastrophale Finanzlage im Fürstentum anpassen. Bestrebungen an einer Wirtschaftsreform scheiterten an einem schlecht geschulten Beamtenapparat oder wurden von den Ständen verweigert. So kam es, dass sich der Herzog für die Ansiedlung neuer Wirtschaftsbetriebe im Fürstentum einsetzte. Gut gemeinte Fördermaßnahmen des Hofes konnten aber über Misserfolge nicht hinwegtäuschen. Aus Kostengründen musste die Hofhaltung 1753 von Wolfenbüttel nach Braunschweig verlegt werden. Vor allem die Auswirkungen des siebenjährigen Krieges 1756-1763 machten sich für das Fürstentum Braunschweig negativ bemerkbar. Im Jahre 1773 übernahm Erbprinz Karl Wilhelm Ferdinand die Regierungsgeschäfte und entmachtete seinen Vater aufgrund der Finanzmisere im Lande.

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Lit.: vgl. R. Fürst, W. Kelsch. Wolfenbüttel. Ein Fürstentum und seine Residenz, biographische Porträts, Wolfenbüttel 1990

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