Heinrich der Schwarze (1075-1126) Herzog von Bayern

Ausschnitt aus Stammbaum der Welfen im Historia Welforum, Weingarten zwischen 1185/91, Hessische Landesbibliothek, Fulda ©

Heinrich der Schwarze (rechts) ist mit seiner Frau Wulfhild von Sachsen abgebildet. Bevor Welf IV. im Jahre 1101 verstarb, sicherte er seinem älteren Sohn Welf V. die Herzogswürde von Bayern. Die Welfen setzten dabei immer auf eine ausgewogene Politik mit dem Königshaus der Salier. Als jüngerer Bruder heiratete Heinrich der Schwarze um 1100 Wulfhild von Sachsen, sie war die Erbtochter des letzten billungischen Herzogs Magnus von Sachsen. Diese Ehe brachte den Welfen gewaltige Besitzungen im Raum Lüneburg ein. Mit dem Tod seines älteren Bruders Welf V., der ohne Nachkommen im Jahre 1120 verstarb, erbte Heinrich der Schwarze das Herzogtum Bayern. In seinen letzten Lebensjahren machte Herzog Heinrich der Schwarze das Welfenhaus zur mächtigsten Familie im Reich. Dabei verfolgte er mit seinem Sohn Heinrich dem Stolzen und seiner Tochter Judith eine erfolgreiche Heiratspolitik. Zunächst suchte Heinrich der Schwarze die Nähe zum sächsischen Herzog Lothar (1060-1137) von Süpplingenburg. Nachdem der Süpplinburger mit welfischer Unterstützung  im Jahre 1125 zum Deutschen König Lothar III. gewählt wurde,  heiratete seine Tochter Gertrud im Jahre 1127 den ältesten Sohn Heinrich des Schwarzen, Heinrich den Stolzen (1100-1139). Diese Eheverbindung brachte den Welfen Besitzungen im Raum Braunschweig und Göttingen, gleichzeitig sicherte sie den Welfen ab 1137 die Herzogswürde von Sachsen. Bereits um 1120 heiratete die Tochter Heinrich des Schwarzen, Judith (1100-1131), Friedrich II. von Schwaben aus dem Hause der Staufer. Judith war somit die Mutter des späteren Kaisers Friedrich I. Barbarossa (1120-1190).

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Lit.: vgl. Bernd Schneidmüller; in Katalog zur Ausstellung: "Heinrich der Löwe", Braunschweig 1995.