Heinrich (1533-1598 ) Herzog zu Braunschweig - Lüneburg - Dannenberg

Heinrich von Danneneberg

Holzschnitt von 1584, kolorierte Photographie, Braunschweigisches Landesmuseum ©

Herzog Heinrich (1533-1598) und Ursula von Sachsen - Lauenburg (1545-1620) sind gemeinsam auf einem Stammbaum dargestellt. Als Herzog Heinrich zehn Jahre mit seinem jüngeren Bruder Herzog Wilhelm (1535-1592) gemeinsam in Celle das Fürstentum Lüneburg regiert hatte, entschloss er sich zu heiraten. Entgegen einer Absprache mit seinem jüngeren Bruder Wilhelm, der bereits aus seiner Ehe mit Dorothea von Dänemark drei erbberechtigte Söhne hatte, vermählte sich Heinrich mit Ursula von Sachsen - Lauenburg. Herzog Heinrich hatte ursprünglich eine Teilung des Landes Lüneburg im Auge, scheiterte aber am Widerstand der Landstände in Celle. Herzog Heinrich erhielt als Abfindung für den Verzicht an einer weiteren Mitregierung im Fürstentum Lüneburg Schloss, Amt und Stadt Dannenberg sowie das Klosteramt Scharnebeck und die laufenden Einnahmen daraus. Darüber hinaus erhielt er ein Jahrgeld von 500 Talern und eine einmalige Summe von 4000 Talern zur Abtragung von Schulden. Dabei ließ sich Herzog Heinrich aber alle Rechte bezüglich des Fürstentums Braunschweig - Wolfenbüttel vertraglich absichern. Im Falle eines Aussterbens der Wolfenbütteler Linie, sollten seine Nachkommen hier einmal die Nachfolge antreten. Dies geschah im Jahre 1635, sein jüngster Sohn August erbte schlussendlich das Fürstentum Wolfenbüttel. Herzog Heinrich führte zwar den Titel eines Fürsten, ohne Reichsfürst zu sein, und besaß keinen besonderen Sitz im Reichfürstenrat. Er konnte sein Gebiet nicht nach außen vertreten und keine Verträge abschließen. Ab 1592 verbesserte sich die Position von Herzog Heinrich im Fürstentum Dannenberg. Gebietszuwachs und die obergerichtlichen Funktionen wurden auf seine Herrschaft übertragen. Im Jahre 1635 trat sein jüngster Sohn, Herzog August, die Regierung im Fürstentum Braunschweig - Wolfenbüttel an und war somit der Gründer des "Neuen Hauses Braunschweig".

  Lit. vgl.: Maria von Katte, Katalog zur Ausstellung "Herzog August", Herzog August Bibliothek, Wolfenbüttel 1979