Anna Amalia (1739-1807) Herzogin von Sachsen - Weimar - Eisenach

Herzogin Anna Amalie

Ölgemälde nach J. G. Ziesenis, 19. Jhdrt. Braunschweigisches Landesmuseum ©

 

 

Anna Amalia (1739-1807) wurde als braunschweigische Prinzessin im Wolfenbüttler Schloss geboren. Sie war das fünfte von insgesamt 13 Kindern von Herzog Karl I. (1713-1780). Anna Amalia bekam als Prinzessin eine sehr umfangreiche Ausbildung, was für eine Frau nicht unbedingt selbstverständlich war. Abt Jerusalem, der Hauslehrer am Hof, unterrichtete Anna Amalia auch in der zeitgenössischen deutschen Literatur. Im Jahre 1756 wurde Anna Amalia aus rein dynastischen Gründen mit dem jungen regierenden Herzog Ernst August II. Constantin von Sachsen - Weimar - Eisenach verheiratet. Durch diese schnelle Heirat sollte die Erbfolge des Hauses Sachsen-Weimar gesichert werden. Nach Anna Amalia heißt die berühmte Bibliothek in Weimar, diese wurde im Jahre 2004 fast vollständig von einem Feuer zerstört. 1757 wurde Anna Amalia Mutter eines Sohnes, des Erbprinzen Carl August, die Geburt des zweiten Kindes, Constantin (1758), erlebte ihr Mann nicht mehr. Ernst August II. Constantin, dessen Gesundheit immer etwas labil gewesen war, starb bereits nach zweijähriger Ehe 1758. Das Testament des verstorbenen Herzogs machte Anna Amalia zur Regentin des kleinen sächsischen Herzogtums. Die Regentin führte die Regierungsgeschäfte sehr umsichtig. Dabei wurde sie von J. W. Goethe als Minister in Weimar tatkräftig unterstützt. Nach den neuesten Erkenntnissen der Forschung kann man heute davon ausgehen, dass Anna Amalie und Goethe ein zehnjähriges Liebesverhältnis miteinander hatten. Die Hofdame von Anna Amalia, Frau von Stein, stellte sich schützend vor ihre Herzogin. Somit konnte diese Liaison bis in die heutige Zeit vor der Öffentlichkeit verborgen bleiben. Die Ereignisse des Siebenjährigen Krieges zogen auch ihr Herzogtum in Mitleidenschaft. Im Jahre 1775 übergab Anna Amalia die Regierung des Herzogtums schuldenfrei an ihren ältesten Sohn Carl August. Nun fand die ehemalige Regentin mehr Zeit für ihre geistigen Interessen. Zu Anna Amalias berühmt gewordenen Tafelrunde trafen sich ab 1775 regelmäßig die "großen der Geistesgeschichte" zum lebhaften Gedankenaustausch über Fragen der Kunst, Musik, Literatur und Theater. Unter ihnen befanden sich u.a. Goethe, Herder, Wieland, von Seckendorff und Knebel.

Frauen der WelfenWelfen und Amazon empfehlen !

Lit. vgl.: J. W. Goethe und Anna Amalia - Eine verbotene Liebe, Ettore Ghibellino, Weimar 2003