Heinrich der Mittlere (1468-1532) Herzog zu Braunschweig - Lüneburg

  Calenberger Altar

Altargemälde eines unbekannten Meisters niederländischer Schule, 16. Jahrhundert,  © ehem. Schloss Marienburg

Dieser hier abgebildete Flügelaltar (Mittelteil) trägt angeblich den so genannten Namen "Calenberger Altar". Leider wurde der Altar im Frühjahr 2005 in New York, nach Aussage des Auktionshauses Sotheby´s, an das Museum of Fine Arts in Boston, USA verkauft. Das Museum in Boston gibt dazu folgende Information: "The coats-of-arms of Braunschweig-Lüneberg and Sachsen in the central panel have led many scholars to conclude that the donor portraits represent Erich I. von Braunschweig-Lüneberg and his wife, Katherina of Saxony, who were married in 1497. Since Katherina died in 1524, this identification would indicate it had been commissioned by that date". Abgebildet sind hier aber Herzog Heinrich der Mittlere aus Celle (rechts unten) mit seiner Frau Margarethe von Sachsen (links unten) zu Füßen der Heiligen Katharina - als Stifterfiguren dargestellt. Dieser Mittelteil des dreiteiligen Flügelaltars aus dem 16. Jahrhundert zeigt die Verlobung der Heiligen Katharina. Verderblich für Herzog Heinrich waren seine Bemühungen, nach dem Tode Kaiser Maximilians I. die Wahl zum Nachfolger auf König Franz I. von Frankreich zu lenken, und seine Teilnahme an der Hildesheimer Stiftsfehde. Zwischen dem Bischof von Hildesheim und seiner Ritterschaft war es zu Spannungen gekommen. Die Ritter erhielten Unterstützung durch die Herzöge Heinrich der Jüngere und Erich I. der Ältere aus dem Hause Braunschweig, während der Bischof Herzog Heinrich aus Celle für sich gewinnen konnte. In der darauf folgenden Schlacht bei Soltau 1519 konnten die Gegner des Bischofs vernichtend geschlagen werden. Der neu gewählte Kaiser Karl V. nahm aber Partei für die Gegner des Bischofs und verhängte die Reichsacht gegen Herzog Heinrich und dem Hildesheimer Bischof. Im Jahre 1520 setzte sich Herzog Heinrich nach Frankreich ab, und seine beiden ältesten Söhne Otto und Ernst übernahmen gemeinsam die Regentschaft über das Fürstentum Lüneburg. Während der Auseinandersetzung um die Einführung der Reformation im Fürstentum riefen die katholischen Prälaten den Herzog 1527 ins Land zurück. Aber die Landstände entschieden sich gegen ihn und für die neue Lehre Luthers und Herzog Heinrich kehrte wieder zurück nach Frankreich. 1530 hob Kaiser Karl V. die Reichsacht wieder auf, und Herzog Heinrich konnte seine letzten Lebensjahre in Wienhausen bei Celle verbringen. Aus seiner Ehe gingen drei Söhne und vier Töchter hervor. Link zum "Museum of Fine Arts in Boston".

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Lit. vgl.: Hans Georg Gmelin: Spätgotische Tafelmalerei in Niedersachsen und Bremen, München 1974

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